Abend in der S-Bahn in der Nähe von Berlin. Nicht weit von mir setzt sich eine junge Frau mit ihrem Hund. Der Hund ist nicht besonders groß, sieht ein wenig wie eine Mischung aus Mops und Bulldogge aus. An der nächsten Station steigen zwei Paare ein und setzen sich zu uns. Der Hund setzt sich angesichts der vielen Menschen langsam in Bewegung und versucht sich Streicheleinheiten abzuholen. Nach einer kurzen Rückfrage bei der Halterin wird der Hund reihum gestreichelt und geknuddelt. Dabei macht er die Runde und lässt sich von allen Umsitzenden verwöhnen. Am Ende haben alle ihren Spaß zusammen.
Die Stationen in der Stadt liegen mittlerweile hinter uns, die S-Bahn leert sich langsam. Die Hundegruppe ist mittlerweile fast alleine im Wagen. Es steigt ein junger Mann zu, der mir sofort auffällt. Mindestens 1 Meter 90 groß, breite Schultern, Lederjacke darunter einen Hoodie mit hochgezogener Kapuze und schwere Stiefel. Als er auf uns zukommt und sich in der Nähe hinsetzt, macht er mir auf den ersten Blick fast ein wenig Angst. Die Angst verfliegt, als er zu uns herüberschaut und die Streichelaktion sieht. Ein Lächeln und ein fragender Blick huschen über sein Gesicht. Als kurz vor der nächsten Station zu sehen ist, dass alle aussteigen werden, steht er zögernd auf und fragt ganz vorsichtig und leise nach, ob er den Hund auch einmal streicheln dürfe. An Ende kniet er neben dem Hund auf dem Bahnsteig, ein fast schon seliges Lächeln liegt auf seinem Gesicht.
Beiläufigkeiten können so schön sein.
Ich sehe das alles gerade als wäre ich dabei gewesene.
Das hast Du wirklich schön erzählt.
Mir kommt es vor, als wäre ich selbst dabei gewesen….
Und es zeigt mal wieder:
Manche Menschen sind ganz anders, als der erste äussere Eindruck sie erscheinen lässt 😉
Danke – und ja der erste Eindruck ist nicht immer der richtige.
Schöne Geschichte und wunderbar erzählt. Auch ich fühle mich wie dabei gewesen.
Danke